Schließung des Meyer-Burger-Werks ist ein industriepolitisches Armutszeugnis
Janina Böttger, Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende Die Linke Sachsen-Anhalt:
Die angekündigte Schließung des Meyer-Burger-Werks in Anhalt-Bitterfeld und die Entlassung der gesamten Belegschaft sind ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten und für die gesamte Region.
„Es ist ein Skandal, dass ein zukunftsweisender Standort der Solarindustrie aufgegeben wird“, erklärt Janina Böttger. „Die Beschäftigten haben hochqualifizierte Arbeit geleistet und Zukunftstechnologie produziert. Versagt hat die Unternehmensführung, die es nicht geschafft hat, den Standort langfristig abzusichern.“
Die Landesregierung hat es versäumt, frühzeitig eine Strategie für den Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen in der Solarindustrie zu entwickeln. Bund und Land reden vom Ausbau erneuerbarer Energien, lassen aber die Beschäftigten im Regen stehen, wenn Konzerne kurzfristig Profitinteressen über Menschen und Regionen stellen. Das Versprechen, Sachsen-Anhalt zum Vorreiter für Energiewende und Innovation zu machen, wird so zur Farce.
„Während Millionen in fossile Industrien gepumpt werden, fehlt offenbar der politische Wille, Zukunftsbranchen wie die Solarindustrie konsequent zu unterstützen“, so Janina Böttger weiter. „Wenn die Landesregierung sich wegduckt, wenn es ernst wird, ist sie mitverantwortlich für den Verlust von hunderten Arbeitsplätzen und die Zerschlagung einer Zukunftstechnologie. Während es in der Bankenkrise möglich war durch staatliches Eingreifen Banken zu stabilisieren, schreckt man bei der Solarindustrie vor staatlicher Beteiligung oder Überbrückungskrediten zurück. Die Leidtragenden sind die Arbeitnehmer:innen.“
Die Linke steht fest an der Seite der Beschäftigten. Sie müssen jetzt in den Blick genommen werden. Sie brauchen eine Perspektive. Sonst droht erneut der Verlust von wertvollen Arbeitskräften in der Region.
